Narkolepsie beim Pferd – nicht immer die richtige Diagnose
Wenn es ohne Grund die Kontrolle verliert, kann Narkolepsie beim Pferd vorliegen …
Narkolepsie beim Pferd steckt nicht hinter jeder Schlafstörung. Denn es gibt auch andere Situationen, die dazu führen, dass ein Pferd beim Schlafen umkippt. Für die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden braucht das Pferd ausreichend Schlaf, genau wie der Mensch.
Was ist Narkolepsie?
Echte Narkolepsie ist bei Pferden eigentlich relativ selten. Dabei zeigen die Tiere bereits im Fohlenalter extreme Tagesschläfrigkeit und sie kommen durch meist positive Emotionen wie Streicheln, Bürsten oder Füttern zum Schwanken, Taumeln oder Stolpern. Oftmals sind diese Erscheinungen vor allem unter einer Familie zu beobachten. Doch ein Verlust des Muskeltonus, eine Kataplexie, muss nicht immer vorliegen.
Keine Haltungskontrolle mehr – mögliche Ursachen
Das Pferd kann auch durch eine Synkope kollabieren. Dabei wird das Gehirn mit einer zu geringen Menge an Blut versorgt und es verliert sein Bewusstsein. Somit strauchelt es und knickt in den Gliedmaßen unwillkürlich um. Grund dafür ist ein reduzierteres Herzauswurfvolumen ausgelöst durch einen vasovagalen Reflex, der meist mit einer Herzerkrankung einhergeht. Auch können es für ein Umkippen des Pferdes beim Dösen epileptische Anfälle sein. Ein Kollaps kann ebenso durch eine Stoffwechselerkrankung hervorgerufen werden.
Der häufigste Grund: Schlafmangel
Oftmals liegt beim Pferd, das an einer vermeintlich schlimmen Schlafkrankheit leidet nur ein chronischer Schlafmangel vor, der therapiert werden kann. Deshalb muss vor der Diagnose einer „Narkolepsie“ Schlafmangel als Ursache vom Bewusstseinsverlust des Tieres ausgeschlossen werden. Denn viele Pferde haben keine Störung des zentralen Nervensystems, sondern nur ein Defizit beim Schlafen im Liegen. Auch wenn Pferde im Stehen schlafen können, erreichen Sie die erholsamen Tiefschlafphasen nur liegend. Nur in dieser Position erreichen sie eine totale Muskelentspannung.
Meist legen sich Pferde nicht mehr oder nicht mehr lange genug ab, da ihnen beispielsweise der Untergrund nicht passt. So schlafen Pferde bei einer Stroheinstreu weitaus länger in Seitenlage als auf Holzspänen. Ebenso darf für die empfindsamen Lebewesen die Unterlage nicht zu dünn und nicht zu feucht sein. Manchmal fühlen sie sich auch einfach in ihrer Box oder Herde nicht wohl und können sich deshalb nicht entspannt ausruhen. So machen ranghohe Pferde oft kein Auge zu, um nicht die Aufmerksamkeit über die Herde zu verlieren. Ein Verhalten aus der Natur, als sie noch Flucht- und Herdentiere waren und vor Wildtieren flüchten mussten. Auch ein rangniedriges Tier findet manchmal nicht in den notwendigen Tiefschlaf, da es von den anderen Tieren gestört wird.
Fazit:
Möglicherweise steckt doch nicht immer Narkolepsie beim Pferd dahinter, sondern eine harmlosere Variante von Verhaltensstörung – ob ausgelöst durch falschen Untergrund, instinktivem Gruppenverhalten oder anderen Erkrankungen. Hier helfen fachkundige Therapieansätze Ihrem Tier, dass es wieder normal seine Tiefschlafphasen finden kann.
Unterstützung für den geliebten Freund
Aber, wie dem auch sein, bei einem Kollaps jeglicher Art, wenn die Vordergliedmaßen des Pferdes einknicken, kann es sich Verletzungen an den Lippen, im Kopfbereich, dorsal an den Fesselknöpfen und dem Vorderfußgelenk zuziehen. Damit die Schürfwunden und Verletzungen an den empfindlichen Stellen vermieden werden können, unterstützen TSM Bandagen Pferde auf jeden Fall. Also wenn Ihr Pferd auch unter einer rätselhaften Schlafkrankheit leidet, kommen Sie ihm mit Pferdebandagen zu Hilfe.
Tipp!
Treffen Sie uns bei den 28. Bayerischen Tierärztetagen vom 25. – 27. Mai 2017 in Nürnberg.
Dr. Borgman und Dr. Kübker stehen Ihnen für einen fachkundigen Austausch gerne zur Verfügung.